von Esther und Maik 2011
Reisedaten der Segelyacht „Diamas“
Beginn 01.07.2011 -15.08.2011
Gefahrene Seemeilen 1233 entsprechen 2281 km
46 Urlaubstage
42 Seetage
4 Hafentage
Durchschnittlich 29,3 Seemeilen pro Tag
Wir sind 2/3 gesegelt und 1/3 unter Motor.
43 Häfen davon sind
6 deutsche Häfen
24 dänische Häfen
12 schwedische Häfen
1 norwegischer Hafen
Freitag, den 01.07.2011
NNW 6 in Büsum alle Segel gerefft unter dem Schutz der Sandbänke sind wir in die Norderelbe gesegelt. Zum Teil hatten wir bis zu 3m Welle. Finn und ich saßen die ganze Zeit tapfer unter Deck, während Maik und unser Freund Philipp alle Hände voll zu tun hatten, die Diamas zu steuern. Mit uns fuhr noch die SY Snekkja mit Melle und Simon. Wir erreichten um ca. 1:00 Uhr nachts die Schleuse von Brunsbüttel. Nicht, dass wir schon genug mit der See zu kämpfen hatten, jetzt auch noch mit dem Schleusenwärter der uns erst um 4:00 Uhr schleusen lies. (Anmerkung des Admin – wie mies!!!)
Die weiteren Tage waren erst nicht so aufregend. Bei Regen passierten wir den Kanal und die Kieler Bucht in Richtung Dänemark.
Da der Wind immer aus nördlicher Richtung wehte, kamen wir nur langsam voran durch den großen Belt. Wir wollten nördlich von Langeland einen Hafen anlaufen. Doch nach dem wir Büsumer über Funk hörten, die nach Omö wollten, änderten wir die Route. So wurde mit der Crew der Snekkja der Abend zusammen verbracht. Omö ist ein wunderschöner kleiner Naturhafen mit einem kleinen Kiosk.
Dienstag, 05.07.2011
drehte der Wind zu unseren Gunsten und unter dem Blistersegel konnten wir nach Kerteminde segeln. Das Wetter wurde so warm, dass wir noch einen Badestopp vor dem Hafen einlegten.
Mittwoch, 06.07.2011
packte uns dann doch der Ehrgeiz, da wir schon fast aufgegeben hatten, unseren Freund Philipp in Göteborg abzusetzen. Somit machten wir unseren längsten Törn von 83,9 Seemeilen nach Anholt. Um 23 Uhr war kaum noch damit zu rechnen, einen Liegeplatz zu bekommen. So ankerten wir im Vorhafen, der auch schon voll war. Wir lagen sehr dicht an den Steinen der Hafenbefestigung und das Boot drehte im Wind doch sehr hin und her. Maik hatte keine ruhige Nacht und so ging es um 5 Uhr gleich weiter auf nach Schweden.
Donnerstag, 07.07.2011
Varberg war unser Ziel, das wir dann um 10:30 Uhr zum Frühstück erreichten. Wir hatten einen tollen Tag in Varberg.
2 Tage hatten wir noch mit unserem Freund bis er den Heimweg mit der Fähre nach Kiel antreten muss. Das Anlegen an den Schären wollten wir dann doch noch mal zusammen „üben“. Jetzt machte uns Regen, Windstärke 7 und Wellen ein Strich durch die Rechnung. Denn die Wellen, die von einem Felsen zurück kommen, sollte man nicht unterschätzen.
So landeten wir am Freitag, den 08.07.2011 in dem kleinen Ort Donsö. Nass, aber glücklich machten wir fest. Keine 10 min später riss der Himmel auf und so erlebten wir einen wunderschönen Ort. Für uns war es der erste und auch schönste in diesem Moment. Worte von großartig, toll, super, schön, traumhaft kamen uns über die Lippen. Ein Cuxhavener Kutter, die „ Heimat“ war auch da. Wir kletterten auf unsere ersten Felsen und genossen die Felsen Landschaft bei einem wunderschönen Sonnenuntergang.
Samstag,den 09.07.2011 Auf nach Göteborg!
Dann kam der Abschied von Philipp, der uns doch eine große Hilfe war. Danke dafür. Wir machten eine Hafenrundfahrt in Göteborg bis ins Zentrum. Mit der Straßenbahn erkunden wir dann die Stadt. Eine Großstadt, wie wir sie auch kennen.
Nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Möllesund, diese Fahrt war sehr anstrengend. Ich konnte Maik kaum zur Hand gehen, weil Finn ja auch noch da war. Dann gefühlte 100 Seezeichen auf dem Kartenplotter und die vielen Felsen. Überall Yachten ( zu vergleichen mit der Kieler Woche), denn die Schweden haben im Juli alle Urlaub. Ja wir merkten schnell, einfach los ist nicht und unterwegs Plottern. Kaputt und glücklich noch einen Liegeplatz bekommen zu haben, waren wir denn im Fischerdorf angekommen. Tradition hat hier der Stockfisch. Auch dieser Ort wie noch viele später folgten war toll mit seinen Häusern und Steingärten anzusehen. Ein Haus schöner als das andere.
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Jetzt wurde abends das nächste Ziel festgelegt, nach dem was das Wetter so sagte und wie viel Strecke wir machen wollten. Wir legten meist zwischen 9 und 10 Uhr ab manchmal auch schon um 8 Uhr, um an dem Zielhafen zwischen 14 und 16 Uhr noch einen schönen Liegeplatz zu ergattern. So haben wir Zeit, um die Orte zu erkunden und die Leute zu beobachten.
Dienstag, 12.07.2011
machten wir uns auf den Weg nach Grundsund. Die Hafeneinfahrt war mit 12 m von Fels zu Fels sehr eng. Aber noch nicht das Engste, was wir später noch feststellten. Der Ort war in einer Stunde abgelaufen und so entschlossen wir weiterzufahren und das erste Mal am Felsen anzulegen. Fest machten wir an einem empfohlenen Felsen in der Felsgruppe Vasholmana. Man begrüßte uns mit einer La-o-la Welle und Gratulation zur Hochzeit, da wir ja ein „ Just Married“ Schild am Boot hatten. Das ich für Maik als Überraschung gemacht habe. Ausgewanderte Deutsche gaben uns dann noch ein Paar Tipps für tolle Ziele, wir grillten und hatten einen super coolen Abend weit weg von jeder Zivilisation.
Inselgruppe Vasholmana
Wir entschlossen uns nach dem tollen Tag und Abend wieder zu ankern in der Bucht von Keö. Auf dem Weg dorthin hatten wir noch eine Grundberührung mit einem Felsen. Zum Glück ist nichts passiert, außer ein lautes Donnern das durch das Boot dröhnte. Am nächsten Tag haben wir den Sotenkanal passiert, der von Menschenhand erschaffen wurde. Unser Ziel war Hunnebostrand, einem Steinbildhauer – Dorf. Sehenswert können wir nur dazu sagen.
Rösnna hieß die nächste Ankerbucht kurz vor Norwegen.
Samstag 16.07.2011 machten wir am nördlichsten Punkt unserer Reise fest in Halden/ Norwegen. Hier lernten wir deutsche Segler aus Frankfurt kennen. Wir besichtigten eine Burg und genossen die Zeit. Nach einem Hafentag fuhren wir zusammen weiter.
Jetzt ging es zu den Koster Inseln die eine ganz andere Landschaft für uns bereit hielten. Wir mieteten Fahrräder und erkunden die recht flache Insel. Abends kauften wir Fisch bei den Fischern und grillten.
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Am Mittwoch, 20.07.2011 segelten wir zusammen nach Storö. Eine Insel ganz weit draußen im Skagerrak, sie diente früher als Lotsenstation. Wir fuhren auf und ab, weil wir nicht sahen wie man den Hafen anläuft. Mitten in der Einfahrt stand ein Schild mit der Aufschrift „ Grund“. Die Frankfurter sahen die Landpeilung zuerst und wagten es zuerst. Ich wollte schon wieder heimfahren oder einfach woanders hin, das war mir alles zu eng. Da waren die 12 m Hafeneinfahrt nach Grundsund echt breit. Hier passten nur noch wir rein meinten wir, aber hinter uns verpackte der Hafenmeister noch 3 Boote in den Hafen. Ein Abenteuer für sich, ein Hafenmeister, der wusste was er tat und eine Ansage „ 10 Uhr Action OK“. Jetzt machten wir das Inselchen unsicher, badeten, beobachteten die anderen Anlegemanöver und vieles mehr. Das war besser wie jedes Fernseh- und Kinoprogramm. Das war auch erst mal unser letzter Abend mit den Frankfurtern.
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Am Donnerstag, den 21.07.2011 mussten wir uns auf den Weg nach Dänemark machen, da Oma und Lea zu uns stoßen sollten. Der Wind war mit uns und wir segelten nach Skärhamn, Laesö, Hals und weiter nach Aalborg. Dort kamen Lea und Oma an Bord wir segelten oder fuhren auch mal mit Motor und Schlauchboot den Limfjord auf und ab.
Am Mittwoch, den 27.07.2011 in Aalborg setzten wir Oma wieder ab und weiter ging es nach Öster Hurup. Jetzt war noch mehr leben an Bord. Nun ging es mit jedem Tag der Heimat immer näher. Unsere Häfen waren dann Grenaa, Hundested, Helsingör.
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Da Lea noch die Prinzessin von Schweden und Pippi Langstrumpf sehen wollte, legten wir am Montag den 01.08.2011 unsere kürzeste Strecke von 2,5 Seemeilen von Helsingör nach Helsingborg zurück. Gefunden haben wir sie leider nicht, aber zwei echt tolle Städte gesehen.
Dienstag, den 02.08.2011 versuchten wir es noch mal mit der dänischen Prinzessin in Kopenhagen. Viele, viele Meter oder auch km sind wir in Kopenhagen gelaufen. Wir waren auch im Tivoli, einem kleinen Freizeitpark mitten in der Stadt. Dort haben unsere Kinder ihr erstes Live Konzert von Joe Cocker gesehen. Wir haben viel gesehen, erlebt, aber keine Prinzessin. Nächten Tag raus aus der City fuhren wir nach Flakfortet, eine ehemalige Militärstellung der Dänen im 2. Weltkrieg. Hier holte uns das Frankfurter Boot wieder ein, aber nur mit halber Besatzung.
Zusammen durchquerten wir den Öresund nach Rödvig, dann nach Klintholm. Hier brauchten wir einen zweiten Anlauf, da aufgrund von starkem Nebel ein Auslaufen unmöglich und zu risikoreich war. Dann ins Smålands-Fahrwasser nach Strubbeköbing. Jetzt wurde es eng, es war sehr viel Wind gemeldet und wo wäre der beste Hafen, um das Wetter auszusitzen. Versuch nach Warnemünde scheitert bei Böen bis 7 Windstärken und jetzt schon über 1 m Welle. Also zurück nach Strubbeköbing und durch Småland-Fahrwasser nach Omö. Dann zogen Wolken auf und Maik war blitzschnell im Ölzeug und holte mich an Deck um alle Segel zu bergen. Das war knapp. Dann kam ein Gewitter, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Unseren Bugkorb konnten wir nicht sehen und es blitzte und donnerte gleichzeitig. Es schaukelte ordentlich, der ganze Spuk dauerte 20min, eine halbe Ewigkeit. Wind bis 42 Knoten ( 8 Beaufort) zeigte unser Windmesser an. Kurze Pause und ein zweites kleineres Gewitter hinterher. Bei uns ist nichts kaputt gegangen, aber später sahen wir andere Boote mit zerfetzten Segeln.
Am Montag den 08.08.2011 in Omö angekommen schließt sich der Kreis und jetzt kam das Unwetter und der Wind. 2 ½ Tage eingeweht im Naturhafen….
Jetzt wurde uns das schlechte Sommerwetter auch zu teil was über Deutschland den Sommer 2011 ausmachte. Wir nutzen jetzt jedes Windloch um Heim zu kommen. Unsere Heimreise ging über Spodsbjerg, Bagenkop, Damp, Rendsburg, Cuxhaven nach Büsum. Wir haben die Zeit in Schweden genossen und können es nur jedem empfehlen !
Schweden wir kommen Wieder!!
Esther & Maik Ehlers